Montag, 9. Dezember 2013

Hinter den Kulissen von Maggi - "Tag der Qualität"

Knapp 550 Kilometer Richtung Süden gab es für mich und vier anderen Blogger die Gelegenheit das Maggistammwerk in Singen am Bodensee zu besuchen. Unter dem Motto „Tag der Qualität“, lud der Lebensmittelkonzern zu sich nach „Hause“ ein.

Bildquelle: Maggi
Größter Arbeitsgeber

Das Traditionswerk ist seit 1947 der größte Arbeitgeber der Region. Rund 800 Maggianer wuseln auf den endlosen großen Firmengelände herum, das mich eher an eine Kleinstadt denn als ein Gelände erinnert hat.
Gründer der traditionsreichen Marke war Julius Maggi, der 1886 die Maggiwerke gründete und damit den Grundstein für die heutigen Dosenravioli und Fixprodukte legte.
In einem ausführlichen Rundgang bekamen wir die Fertigung , Anlieferung, Qualitätsprüfung und die einzelnen Herstellungsschritte von Ravioli in Tomatensoße zu sehen. Es ist doch immer wieder erstaunlich, was für eine riesige Arbeitskette an solch einen vermeintlich simplen Dosenprodukt hängt.

Bildquelle: Maggi
Nudelfalltest und Tomatenmarkkacheltest

Da müssen die Rohstoffe erst diverse Test ( vom Nudelfalltest bis hinzu zum Tomatenmarkkacheltest) durchlaufen, Fragebögen ausgefüllt werden, Temperatur geregelt werden, Dosen mit winzig kleinen Mängeln aussortiert werden und und und.

Die Ravioli werden aus einem riesigen hängenden Pastaband gestanzt. Schweine - und Rindfleisch wird fachmännisch durch ein Fleischwolf gejagt, sodass die Teigtaschen damit gefüllt werden können. Im letzten Schritt werden die Ravioli geschlossen, mit viel Tomatensoße aufgefüllt und in den Dosen gefüllt. 14000 Dosen springen pro Stunde  (!) vom Band. 260000 Dosen pro Tag (!!) werden in Singen produziert. Und rund zwei Milliarden Ravioli essen wir Deutschen alleine pro Jahr (!!!).

Danach folgt eine Erhitzung zur Gewährung einer langen Haltbarkeit. Schließlich werden die Dosen etikettiert, nach ungewollten Rückständen untersucht und verlassen dann das Maggiwerk

Bildquelle: Maggi
Über sechzig Stärkesorten

Einen weitern Einblick bekamen wir auch ins PTV. Das Nestlé Produkt - und Technologiezentrum liegt in direkter Nachbarschaft zum Werk in Singen. Dort entwickeln über 200 Experten aus über 20 Ländern innovative und neue Produkte für die Nestlé-Märkte in Europa, Amerika und Asien. Ein Experte erörterte uns vor Ort inwieweit der Gaumen geschult sein muss, um bei Maggi als Testesser anzuheuern. Ums Essen ging es auch in der großen Versuchsküche von Maggi. Mit den Köchen kochten wir dort aus unterschiedlichen Maggi-Produkten verschiedene Hähnchen-Pfannen. Spannend: Laut eines Kochs wird mit über 60 (!) Stärkesorten in der Versuchsküche herumexperimentiert

Ein Vortrag zu Maggi und deren zukünftige Ausrichtung, QR-Codes sollen für noch mehr Transparenz sorgen, mehr Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Verantwortung, rundeten den Tag der Qualität ab.

Bildquelle: Maggi
Ehrlicher Dialog und Austausch

Was bleibt zu sagen?

Maggi und Foodblogger. Hä? Wie passt das denn zusammen? Es passt sehr gut zusammen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich ein so großer Lebensmittelkonzern so öffnet und dabei keine Frage unbeantwortet lässt. Die PR-Abteilung von Maggi und die betreuende Agentur waren stets offen und ehrlich, sodass eine sympathische Grundstimmung herrschte. Man hat gemerkt, dass Maggi an einem ehrlichen Dialog  und Austausch mit Bloggern interessiert ist, und nicht an einer reinen PR-Tour. Hier wurde auf Augenhöhe kommuniziert und ich bin gespannt, wie sich das bei Maggi in Zukunft noch weiter entwickelt. 

Ich bin ehrlich gesagt schon ein bisschen voreingenommen ins Maggi-Werk gefahren und habe mir gedacht, dass ich jetzt eh nur eine hochtechnisierte Produktion sehe und mehr nicht. Dem war aber nicht so. Stattdessen habe ich eine großindustrielle Produktion mit Charme in all seinen Facetten gesehen.
  
Und weiß jetzt: Die Dosenravioli auf dem Festival sind doch gar nicht mal so verkehrt. ;)

Vielen Dank nochmal an die PR-Abteilung von Maggi und an Grayling für das tolle Event!