Was hat New York nicht alles zu bieten ? Freiheitsstatue, Brooklyn Bridge, Central Park,
Empire State Building, Times Square und und und... . Als ich vor zwei
Monaten mit einem Kommilitonen für fünf Tage in New York war, haben wir täglich
gefühlte 20 Kilometer zurückgelegt und
zumindest ich hatte immer das Gefühl, kurz vor einem Ermüdungsbruch in meinen
Füßen zu stehen.
New York, New York - gaumenthrill.de |
Aber das ist alles Jammern auf hohem Niveau und die
Schmerzen nimmt man gerne auf sich.
New York ist wie schon tausendfach anderswo beschrieben,
einfach eine Stadt der Superlativen: XXL - Gebäude, XXL - Shoppen, XXL -
Menschenmassen, XXL - Unterhaltung, XXL -Staunen und natürlich XXL - Essen.
Nicht im Sinne von übermäßig groß, sondern im Sinne von extrem vielfältig. Zwischen Hot Dogs und Burgern, finden sich
zahlreiche Delis, kleine Feinkostgeschäfte mit integriertem Imbiss, indische
Happen, chinesische Leckereien, französisches Gebäck, deutsche Wurst und noch viel mehr- die Metropole, in der
alles möglich ist, ist gleichzeitig auch ein kleiner kulinarischer Querschnitt
durch die Welt.
So war es auch wenig verwunderlich, dass ich mir einen Tag
freigehalten habe um diese Seite zu entdecken und bin dabei auf das zarteste
Stück Fleisch getroffen, was ich bisher gegessen habe.
Nachdem ich mich dem Morgen und den halben Mittag durch New
Yorks angeblich besten Hot Dog :
fand ich nicht so berauschend, schmeckte wie ein guter IKEA-Abklatsch, der besten Eiscreme in Chinatown : ein super kleiner
süßer Laden, der euch riesige Eiskugeln (die dann wiederum den hohen Kugelpreis
gerechtfertigt haben) in Plastikbechern füllt. Ich habe die Sorten grüner Tee,
schwarzer Sesam und noch eine, an die ich mich nicht mehr erinnern kann,
probiert. Der Besuch lohnt ! Cremig, nicht zu süß, erfrischen und intensiv im
Geschmack.
Anschließend ging es noch wahrscheinlich in die Bäckerei
von New York schlechthin: Magnolia Bakery ,eine Stunde anstehen inklusive. Während der Anstehzeit kann man immerhin,
sofern man im Laden dann schon ist, zugucken wie die fröhlich gelaunten
Mitarbeiter mit äußerster Sorgfalt Cupcakes dekorieren, Mürbeteig ausrollen
oder Kekse mit Marmelade bestreichen. Ob ich mich da nochmal anstellen würde,
weiß ich nicht - ganz nach der Devise: Don't believe the hype ! Mir waren die
Sachen, wenn sie auch alle handwerklich top waren, einen Tacken zu süß.
Magnolia Bakery - gaumenthrill.de |
Das Beste kommt ja bekanntlichermaßen zum Schluss. Und so
war es dann auch. Mit der Subway ging es nach Lower East Side. In der 205 E
Houston Street wartete das angeblich beste Pastrami-Sandwich von ganz New York.
Pastrami ist ein meist geräuchertes gewürztes oder ab und an auch gekochtes Stück Fleisch
(in den USA fast immer Rinderbrust), welches über die jüdische Küche in den USA
eingeführt worden ist und das Pendant zur Currywurst hier in Deutschland ist.
Kaum im Katz's angekommen,
hat man das Gefühl in einer mittelständigen überfüllten Kantine zu stehen.
Nummer ziehen, zur Theke gehen und Bestellung aufgeben. Nach kurzem netten
Smalltalk mit den Fleischaufschneidern hinter der Theke ala "Oh, Germany -
Probier es schmeckt sehr seeehr gut !", wurden dann locker acht bis zehn
hauchdünne Scheiben von der heißen Rinderbrust herunter geschnitten, auf das Weißbrot gepackt, mit grobkörnigen Senf
bestrichen und mit Gewürzgurken belegt.
Katz's - gaumenthrill.de |
Einmal reingebissen, wusste ich direkt dass sich die kleine Odyssee durch halb New York hierher gelohnt hat. Butterweiches unglaublich saftiges Fleisch wofür man eigentlich keine Zähne gebraucht hätte, das Brot welches den Fleischsaft in sich aufgezogen hat, ein Senf der den Ganzen eine angenehme Schärfe und Säure beisteuerte und die Gurken noch obendrauf als knackiges Element, machten das Sandwich einfach perfekt. Und das Ganze noch üppig belegt, dass selbst ich mit einer Portion zu kämpfen hatte ( was wiederum den Preis von 18 Dollar rechtfertigte). Jede der auch nur ein kleines bisschen für Fleisch übrig hat und einen New York Trip plant, sollte das Katz's auf seiner Liste haben.
Ich garantiere euch, auch Wochen danach bleibt bei euch
noch ein Stück New York am Gaumen hängen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen