Montag, 24. Februar 2014

48 kulinarische Stunden in Kopenhagen [Teil 2]

Plötzlich glibberte es irgendwie in meinem Mund. Ich habe es getan. Zum aller ersten Mal habe ich eine Auster geschlürft. Zugegeben: Der Geschmack erinnert tatsächlich an Meerwasser. Leicht jodig. Die Konsistenz ist aber, zumindest im rohen Zustand, etwas gewöhnungsbedürftig. Es war nicht irgendeine Auster, sondern eine "Auster mit Sake und Mandeln". Ein toller Start für unser Essen im Restaurant Kul .

Das Restaurant Kul
 Angesagte Schlachthöfe

Das Restaurant liegt mitten im Meatpacking District von Kopenhagen. Dort nach Vesterbro muss man hin, wenn man die derzeit angesagtesten und trendigsten Bars, Restaurants und Clubs in der dänischen Hauptstadt für sich entdecken will. Nachts verwandelt sich das Viertel in dem einst die Schlachthöfe heimisch waren, zu einem Ort für alle hippen urbanen Leute.

Früher Schlachterviertel, heute trendiges Szenequartier

Im Restaurant angekommen, war ich direkt von der Location fasziniert. Obwohl die Einrichtung sehr minimaistisch gehalten ist, wirkt das Restaurant ziemlich cool. Dunkel getrimmtes Licht das durch stylische Lampen schimmert. Eine bunte Mischung aus Studenten und Geschäftsleuten.

Eingerichtet mit Liebe zum Detail
Und eine große offene Küche verwandeln das Restaurant, was in weiten Teilen noch an eine Fleischerei erinnert, in einem coolen Laden.

Die offene Küche
Vorneweg wurde neben der Auster noch sehr leckere gewürzte Calamaretti im Tempura mit einer Oktopus-Aioli serviert. Fingerfood wonach man sich die Finger auch noch Abends im Bett nach leckt.

Zum Finger ablecken: Calamaretti Tempura mit Oktopus-Aioli
Kosmopolitische Küche

Ein Tatar von der Languste mit Zitrone, Oliven und salzigem Baiser folgte im Anschluss. Toll die Qualität der Languste. Mit Forelle mit Teriyaki, Nashibirne und Vinaigrette deutete die Küche bereits an, dass hier Crossover ganz hoch im Kurs steht. Was sich spätensten beim Lammnacken mit Harissa, Kürbis und pikanter Brühe bestätigte.

Forelle, Nashibirne, Teriyaki
Im Restaurant Kul wird global gekocht. Asiatisch, europäisch, afrikanisch und dazu lokale hochwertige Produkte aus dem Meer. Mit Kalbszunge, die 24 Stunden in Entenfettt Sous-Vide gegart worden ist, Pflaume, Steinpilzmayo und Shiitake, kam dann ein Gang auf dem Tisch der eine wahre Umami-Bombe war. Die Zunge mehr als butterzart. Dazu das leicht fruchtige Pflaumenleder und die herrlich vollmundige Steinpilzmayo. Verwöhnprogramm für die Zunge.

Umami pur: Kalbszunge, Steinpizmayo und Pflaumenleder
Der Bauch wurde voller und begann langsam zu streiken. Aber was Süßes zum Schluss geht natürlich immer. Und dass ich dann mal glatt zwei Portionen von Monte Bianco, Mandelsorbet, Maronen und Baiser genommen habe, spricht sowas von für das Dessert. Der Monte Bianco, ein Dessertwein der wie Arsch auf Eimer gepasst hat und die süßen Karamellnoten perfekt abgeholt und ergänzt hat. Als Abschluss landete dann noch eine bewährte gute klassische Kombination in meinem Bauch: Schokolade, Pistazie, Clementine.

Süße Sünde: Mandelsorbet, Maronen und Baiser


Bewährte Kombination: Schokolade, Pistazie und Clementinen
Natürlich hat Kopenhagen neben seiner vielfältigen Restaurantszene auch diverse kleine Imbisse zu bieten. Einer von denen ist DØP. Steht mitte in der Stadt, aber es würde mich auch nicht verwundern, wenn man daran einfach vorbei läuft. Der unscheinbare Hot-Dog Stand bietet schmackhafte 100% ökologische Hot Dogs an. Und schlägt sogar den Dortmunder Hot-Dog in Sachen Geschmack. Saftig, knackig und frisch. Genau wie ein guter Hot Dog sein sollte.

Klein, aber fein.

Ein Hot Dog wie er sein sollte
Im dritten und letztem Teil  zeige ich Euch wo man das beste Bier in Kopenhagen trinken kann und warum die Torvehallern ein Paradies für jeden Foodie sind.

Links:
DØP
Restaurant Kul

48 kulinarische Stunden in Kopenhagen [Teil 1]

Zu der Blogger/Pressereise wurde ich freundlicherweise von VisitDenmark eingeladen. Vielen Dank dafür!

Sonntag, 16. Februar 2014

48 kulinarische Stunden in Kopenhagen [Teil 1]

Bier statt Wein, Kalbszunge mit Pflaumenleder, Paleo-Bolognese, ein 12-Gänge-Menü mit der Schneekönigin und ökologisch korrekte Hot-Dogs.

Das alles ist nur ein Ausschnitt dessen, was ich an zwei Tagen in Kopenhagen erlebt habe. Anlass für den Kurztrip in die dänische Hauptstadt war Wondercool Copenhagen. Seit ein paar Jahren weht jeden Februar über Kopenhagen der Spirit von Wondercool. Dann finden vom 01.Februar bis zum 28.Februar über 200 Events aus den Bereichen Kunst, Kulinarik, Musik, Design, Mode und Architektur verteilt über die ganze Stadt statt. Einheimische und Touristen, jung und alt, Kunststudent und Fischer. Für jeden ist etwas dabei. Mich haben in der Stadt natürlich die kulinarischen Events und Geheimtipps ganz besonders interessiert.

Lunch bei Carlsberg

Ein erster kulinarischer Höhepunkt, war der ausgiebige Lunch im Carlsberg Museum. Nach einer kurzen Führung durch die Carlsberg Brauerei, Carlsberg ist der viertgrößte Brauereikonzern der Welt, wo wir erfahren haben, dass das Firmengelände Gamle Carlsberg in den nächsten Jahren sukzessive zu einem neuen urbanen Stadtteil erneuert werden soll. Ein sehr spannendes Projekt. Der Hunger trieb uns schließlich Richtung Carlsberg Museum, wo schon eine sehr schöne dekorierte Tafel für uns bedeckt war. Hier galt das Motto: Bier statt Wein. Ganz wie es sich in einer Brauerei gehört.Und es hat funktioniert. Ob etwas malziger, herber oder süßer. Die einzelnen Biersorten haben zu den Gängen perfekt harmoniert und Lust auf mehr gemacht.

Die festliche Tafel im Carlsberg Museum
Als Vorspeise wurde "Gurke, Crumble vom Schwarzbrot, Kresse, Hüttenkäse und Jakobsmuschelessenz" serviert. Ein toller leichter Einstieg. Knuspriger Crumble, weicher Hüttenkäse und die flüssige Essenz sorgten für ein vielfältiges Texturenspiel. Die Essenz nicht allzu stark im Aroma, sodass man im Mund auch die Gurke, den Käse und das Brot selektiv wahrnehmen konnte.

Toller Einstieg: Gurke, Hüttenkäse, Kresse, Schwarzbrot und Jakobsmuschelessenz
Weiter ging es mit Variationen vom Kohl, Schweinerippchen und Ragout. Die Kohlvariationen als Creme und Rostkost passten mit ihrer leichten Herbigkeit zu dem würzigen saftigen Rippchen. Ein wenig süßlich kam das Ragout daher, was aber im Mund mit dem Schweinerippchen wieder sehr gut zusammen passte.

Deftig und lecker: Kohl, Rippchen und Ragout
Mein persönlicher Höhepunkt: Weiße Schokolade,Sanddorn und Haferflocken. Ein Dessert was alles an Geschmacksrichtungen für einen perfekten Nachtisch bediente. Die frische Säure der Sanddornbeeren, die Süße der Schokolade und die knusprigen Haferflocken, bildeten ein harmonisches Aromenspiel. Insbesondere die Sanddornbeere hat mich nachhaltig beeindruck, da sie mir noch nicht in essbarer Form untergekommen ist. Die Säure ist sehr ausgeprägt, aber gleichzeitigt auch sehr fruchtig und geschmacksintensiv. Ein tolles Produkt!

Fabelhaftes Spiel aus Süße und Säure: Weiße Schokolade, Haferflocken und Sanddorn
Während des Lunchs standen uns die verantwortlichen Festival-Manager des Wondercool Festivals und der Copenhagen Cooking Winter Edition für Fragen zur Verfügung. Die Copenhagen Cooking Winter Edition wird in Zusammenarbeit mit dem Wondercool Festival ausgeführt. Diverse coole Pop-Up Restaurants und unterschiedliche Kulinarikkonzepte versuchen die Besuchern mit den besten Zutaten der Saison kulinarisch zu verführen.

Kulinarisches Theater der Extraklasse

Am Abend wusste keiner so genau was uns erwartet. Auf dem Plan stand "Gastronomic Theatre experience - The Snow Queen at Theatre Republique - Taste of Emotions". Kulinarisches Theater war mir bis dato unbekannt. Vorgestellt hatte ich mir ein klassisches bestuhltes Theaterstück mit einem 12-Gänge-Menü. Doch es kam ganz anders.

Die Schneekönigin fü Erwachsene -  Foto: Per Morten Abrahamsen
Angekommen im Foyer des Theaters, startete unser kulinarisches Theater mit einem erfrischendem Aperitif: Eiskalte Kamille, Apfel und Sake. Toll, leicht und anregend. Anschließend startete unsere vierstündige kulinarische Theaterreise. "The Snow Queen" ist kein klassisches Theater. Es ist vielmehr eine hervorragende Inszenierung  für Erwachsene des Märchenstücks "Die Schneeköniging" an wechselnden Orten. Plus einem spitzen 12-Gänge-Menü. Das ganze Theaterstück zu beschreiben ist unmöglich.

Ja, wir sind immer noch in einem Theater
Es war eine Erfahrung die ich bis dato noch nicht erlebt hatte. Ein Theaterstück, in dem ich völlig eintauche, aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen bin und mich ab und an mal kneifen musste, ob ich nicht gerade einen (Alp)-Traum habe, auf Grund der perfekten Darstellung, innovativen Ideen und stimmigen Bühnenbilder. Jeder der die Gelgenheit kriegt, sich das Theatestück noch bis Mitte März in Kopenhagen sollte es machen. Ja, der Preis von 200 Euro ist kein Zuckerschlecken. Aber dafür bekommt ein tolles Essen und vier Stunden Theater geboten, wie man es garantiert noch nie gesehen hat.

Das Essen wird serviert - Foto: Per Morten Abrahamsen
Zum Essen: Meine Höhepunkte waren die "Knusprige Haut vom Kabeljau mit einer Creme von Anchovis" (serviert in einem alten Wohnwagen, wo die toten Fische von Decke hangen). Umami pur! "Getrockneter Hase". Eine tolle Konsistenz: Fleisch zum beißen, was aber gleichzeitigt auf der Zunge zergeht. "Kartoffel, Ochsenschwanz, Zitronengras und Rogen" - auf dem ersten Blick eine ungewöhnliche Kombination, die aber alles bedient was man Geschmäckern im Mund haben möchte.

Links: Kartoffel, Ochsenschwanz, Rogen und Zitronengras, rechts: Wildschwein mit verkohltem Knoblauch
Im zweitem Teil werde ich Euch verraten, welches Restaurant gerade in Kopenhagen so richtig angesagt ist und dabei sogar noch bezahlbar ist.

Links:
Carlsberg Brauerei Kopenhagen
Snow Queen

Zu der Blogger/Pressereise wurde ich freundlicherweise von VisitDenmark eingeladen. Vielen Dank dafür!

Donnerstag, 13. Februar 2014

Einfaches trifft auf italienischen Geschmack

Ein bisschen „Dolca Vita“ in den eigenen vier Wänden?  Einfacher aber leckerer Kaffeegenuss? Mit der Lavazza Kapselmaschine A Modo Mio Favola Cappuccino könnt Ihr jetzt den original italienischen Cappuccino oder Latte Macchiato auch zu Hause in Ruhe genießen. Und dafür braucht Ihr noch nicht einmal viel Zeit und großen Aufwand.

Das vielfältige und neue A Modo Mio Kapselsystem bietet für jeden Anlass die passende Kaffeemischung, sodass jeder Geschmack bedient werden kann. Insgesamt neun verschiedenen Kaffeesorten, die sich im Aroma, in der Intensität und im Körper unterscheiden sorgen für einen genussvollen Kaffeegenuss. Natürlich könnt sind die Kapseln auch für die Zubereitung mit Milch geeignet.

Dank der „Click’n Cappuccino“-Technik der A Modo Favola Cappuccino wird der cremige Milchschaum problemlos zubereitet. Einfach frische, gekühlte Milch in den anschließbaren Milchbehälter geben und die Maschine auf Schäumen stellen. Großer Vorteil: Alle Teile, die für die Milchzubereitung benötigt werden, können ohne Probleme in der Geschirrspülmaschine gereinigt werden.

Ein weiterer großer Vorteil:  Es gibt insgesamt vier Einstellungen für den Milchschaum. Cappuccino, Latte macchiato, heiß oder kalt. Ein praktischer höhenverstellbarer Kaffeeauslauf sorgt dafür, dass man nahezu jede Tasse mit der Kapselmaschine benutzen kann.

Um einen Cappuccino selbst zu machen müsst Ihr einfach nur den Aufschäumbehälter bis zur unteren Markierung mit kalter Milch auffüllen, den Behälter in die Maschine einsetzen, „Cappuccino“-Taste drücken und den cremigen Milchschaum auf deinen Espresso aufgießen.
Mit einer schönen Größe von 226x325x301mm ist die Kapselmaschine Lavazza A Modo Mio Favola überall in der Küche einsetzbar.

In einem Sammelbehälter könnt Ihr ungefähr zwölf benutzt Kapseln ablegen.




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Montag, 10. Februar 2014

Pfannenquickie: Carbonara-Omelett

"Ay, caramba!" war gestern! Ab heute ist bei uns offiziell der Ausdruck "Ei, Cabronara!" ins Haus gezogen.

Die Geschichte dazu ist kurz: Es sollte schnell gehen, nicht was es "immer" gibt, aber auch nichts ganz neues und auch kein Fisch. Zuerst stand Pasta auf dem Kochplan. Aber die gibt es eigentlich oft. Dann der Blick in das oberste Fach des Kühlschranks: Eine Packung Eier. Omelett gibt es bei uns ist recht selten. Warum dann einfach nicht mal was neues und altes kombinieren?

Herausgekommen ist ein flink gemachtes Carbonara-Omelett, was auch noch am nächsten Tag kalt ganz gut schmeckt.

Die kleinen Fadennudeln eignen sich dafür optimal, weil sie beim braten leicht knusprig werden.

Spaghetti Carbonra im praktischen Pfannenformat
Zutaten für 2 Personen:
  • 3 Eier
  • 100 ml Sahne
  • 20 g Parmesan
  • Salz
  • Pfeffer
  • Schnittlauch
  • 150 g Nudeln
  • 125 g Schinkenwürfel
  • Öl
Zubereitung:

Einen hohen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Inzwischen die, Eier, Sahne und den Parmesan in einem hohen Gefäß pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Schnittlauch in Röllchen schneiden. Die Hälfte davon unter die Eiersahne mischen. Die Fadennudeln nach Packungsanweisung garen. Abgießen und gut abtropfen lassen.

Die Schinkenwürfel in einer Pfanne mit drei EL Öl anbraten. Nudeln zugeben und kurz mitbraten. Alles gleichmäßig in der Pfanne verteilen und die Eiersahne darübergießen. Bei mittlerer bis milder Hitze zugedeckt fünf Minuten stocken lassen. Das Omelette auf ein Brett gleiten lassen und mit dem restlichen Schnittlauch bestreut servieren.

Montag, 3. Februar 2014

Ich glaub', ich rieche den Wald: Pilz-Pasta mit Haselnüssen

Wollt ihr einmal den Geruch von einem ausgedehnten Waldspaziergang auf einem Teller holen? Dann solltet Ihr statt Bolognese diese Pilz-Pasta einmal ausprobieren.

Die getrockneten Steinpilze im Zusammenspiel mit den frischen Champignons und den Thymianzweigen verleihen dem Gericht einen intensiven Duft der für meine Nase nach Wald pur riecht. Ein bisschen nach Erde und Kräuter. Einfach unverfälscht. Dazu dann die Haselnüsse, die sich irgendwo auf dem Teller verstecken.

Ich glaub', ich steh' im rieche den Wald.


Lässt sich auch gut unter Waldbolognese verkaufen


Zutaten für 4 Personen:

  • 25 Gramm getrocknete Steinpilze
  • 1/2 Chilischote, getrocknet
  • Olivenöl
  • 80 g Haselnüsse
  • 2 Knoblauchzehen
  • 250 g braune Champignons
  • frischer Thymian
  • 300 g Farfalle
  • 1 Limette
  • Salz
  • Pfeffer
  • 150 g körniger Frischkäse
  • Petersilie, glatt

Zubereitung:

Die getrockneten Steinpilze mit kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.

Zwei Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und darin den geschälten und klein gehackten Knoblauch und die klein gehackte Chilischote anbraten. Champignons klein schneiden und ebenfalls mit anbraten. Von den Thymianzweigen die Blätter abzupfen und diese zusammen mit den getrockneten Steinpilzen in die Pfanne geben.

Die Farfalle nach Packungsanweisung kochen.

Die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett goldbraun anrösten.

Die Pilzmasse in einem Mixer mit den Haselnüssen zusammen pürieren und mit Salz, Pfeffer und Limettensaft abschmecken.

Nudeln mit der Pilzsauce servieren. Körnigen Frischkäse, gehackte Petersilie und etwas Limettenschale auf der Pasta verteilen.