Montag, 30. September 2013

Kulinarische Reportage: Das müsst Ihr in 24-Stunden Paris essen!

Vor einigen Wochen war es soweit. Mit einem leeren Bauch und einer Zettelwirschaft voller kulinarischen Tipps fuhr ich mit dem Thalys Richtung Paris. Früh am Morgen in Essen eingestiegen, kam ich in knapp vier Stunden in der franzöischen Hauptstadt an und musste schnell festestellen: 24 Stunden sind definitiv zu wenig.

Ich war zum ersten Mal in Paris und war erst einmal von der extremen weitläufig beeindruckt. Gut, das Metro-Netz ist zügig und gut vernetzt. Dennoch versuche ich in Städten lieber zu Fuß alles zu erkunden, weil ich der Meinung bin, dass man sich durch eine unbekannte Stadt auch teilweise einfach mal treiben lassen muss, um unbekannte tolle Ecken zu entdecken. Natürlich habe ich auch die Klassiker wie dem Eifelturm einen kurzen Besuch abgestattet.


Meinen Rucksack habe ich flix im Smart Place Hostel abgelegt. Sechs-Bett-Zimmer, eine schimmelige Dusche, direkt an der Straße. Gemütlich ist anders. Dafür aber auch nur etwas über 20 Euro die Nacht und direkt am Bahnhof. Ich brauchte schließlich das restlich Geld, um mich durch Paris zu futtern - meine Liste umfasste nämlich knapp 15 Adressen quer verteilt in der Metropole. Geschafft habe ich letztendlich nur vier. Diese sind aber definitiv einen Besuch wert und für jeden Foodie ein Muss!

Die erste Anlaufstation führte mich ins jüdische Viertel von Paris. Dort so sagte man mir, ist die beste Falafel in Paris anzutreffen. Im jüdischen Viertel springt einem der leckere Geruch von frittierten und knusprigen Kichererbsenbällchen direkt in die Nase. An jeder Ecke lockt eine Falafel-Bude. Aber DIE EINE Falafel-Bude erkennt man schon aus weiter Entfernung. Kennzeichen: Eine lange Warteschlange und ein aufdringlicher Mann, der Nummern wie beim Arbeitsamt verteilt. Nichtsdestotrotz, das Warte lohnt sich. Auch der Preis von knapp fünf Euro ist gerechtfertig. Die Falafel ist sehr üppig belegt, sechs mittelgroße Kichererbsenbällchen, frischer knackiger Rotkohl, eine leicht pikante Sauce, dünne rohe Zwiebeln, erfrischende Gurke und eine leichte Knoblauchsauce runden Paris perfekte Falafel ab. Die Kichererbsenbällchen sind sehr gut gewürzt und richtig knusprig, so wie es sein sollte.

Adresse zum satt und glücklich werden:
L'As du Fallafel
34 rue des Rosiers


Nach etwas Herzhaftem folgt was? Natürlich, etwas Süßes! Richtung Pariser Süden suchte ich die besten Macarons. Das franzöische Baisergebäck aus Mandelmehl, was mit unterschiedlichen Füllungen die Geschmacksknospen verwöhnt, hat auch längst hier in Deutschland Einzug gefundnen. An meinem Ziel angekommen, dachte ich für einen kurzen Moment, dass ich mich verlaufen hätte. Von außen betrachtet, machte das Geschäft den Eindruck einer Luxus-Botique. Schlicht, komplett in schwarz gehalten und sehr zurückhalten. Im Inneren des Geschäfts angekommen, sah man dann die ganze Patisserie-Kunst des Pierre Hermés. Kleine hübsch ausgeschmückte Tartes lagen in Glas-Vitrinen wie prachtvolle Rolex-Uhren. Pierre Hermé gilt als einer der besten französischen Konditoren und hat in Paris mehrere Filialien. Für sechs Macarons, mit Geschmacksrichtungen wie Himbeere-Rose-Joghurt oder Zitronenverbene-Pistazie zahlte ich einen Preis von knapp 15 Euro. Eine stolze Summe für sechs kleine Häppchen, aber wenn man ein Macaron im Mund nimmt, weiß man auch warum. Eine wahre Geschmacksbomben sind diese kleinen Dinger! Fruchtig, süß, sauer und super ausbalanciert. Man schmeckt die einzelnen Aromaten eindeutig. Und auch die Konsistenz der Macarons ist sehr gut.

Für süße Naschmäuler:
Pierre Hermé
72 rue Bonaparte



Natürlich durfte auch ein Stückchen Käse während meines Paris-Aufenthaltes nicht fehlen. Erstklassigen Käse bekommt Ihr unter anderen bei Laurent Dubois. Hier bekommt Ihr nicht nur klassischen Käse, sondern auch Käse der durch unterschiedliche Zugabe von Zutaten wie Paprika, Heu oder Weinmost ein ganz besonderes Aroma bekommt. Auch Farbe und Konsistenz ändern sich durch die veränderte Zugabe von bestimmten Zutaten. Ganz egal ob kräftig, mild, pikant oder cremig. Hier habt ihr die Käsequal der Wahl.

Say Cheeeese:
Laurent Dubois
47ter Boulevard Saint-Germain


Perfekt gebogen, blättrig-knusprig und eine süßliche Butternote. Kurzum: Das perfekte Croissant! Und dieses gibt es bei Bread & Roses. Zumindest für mich. Die Pariser veranstalten jährlich diverse Wettebewerbe um das beste Croissant von Paris zu küren. Gerne hätte ich noch ein anderes zum Vergleich mal probiert, aber ich stand zweimal vor geschlossenen Türen. Sodass, ich letztendlich nur bei einem Croissant geblieben bin.

Knusprig, buttrig, blättrig:
Bread & Roses
62 rue Madame



Für die kulinarische Berichterstattung hat mir Thalys die Tickets für die Hin-und Rückfahrt nach Paris in der 1.Klasse kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

5 Kommentare:

  1. Paris ist wirklich sauteuer. Gut, wenn man mit dem Zug angereist ist, denn im Auto offenbart sich erst die wahre Hölle dieser Stadt, die wohl eher beschwichtigend als die der Liebe schön gemalt wird. Dennoch, romantische Eckchen findet man hier genug.

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  2. Ja, mit dem Auto stelle ich mir das echt höllisch vor. ;)

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  3. Hermé ist mir zu schickimicki und überteuert, auch wenn ich dort von einem sehr netten vendeur mal zwei Macarons geschenkt bekommen habe :D

    Ich empfehle stattdessen das la rose sucrée auf dem boulevard de belleville. Die beste Pâtisserie, die ich kenne, alles frisch, alles direkt vor Ort handgemacht. Mit viel Liebe und wunderhübsch anzusehen!
    http://www.larosesucree.fr/

    Viele Grüße,
    die Mamsell

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  4. Schöner Bericht!!! Schade nur dass du dir nicht den Besuch einer der vielen Märkte erlaubt hast. Aber sicher kommst du irgendwann wieder….. Paris hat soooooooooooooo viel mehr zu bieten.

    Liebe Grüsse aus meiner Küche

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  5. @Küchenmamsell: Ja, musste bei dem Preis auch erst einmal schlucken! Wird vorgemerkt! Danke :)

    @Marlies: Danke! :) Ja, wollte ich eigentlich unbedingt machen - aber die Zeit... :(

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